BOUWMACHINES: DENS hat für jedes Segment eine Energielösung
Veröffentlicht am Dienstag 21 November 2023 von DENS
Zweigleisige Politik Portfolioerweiterung
Die begrenzte Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff steht einem breiten Einsatz dieses Energieträgers noch im Wege. Das niederländische Technologieunternehmen DENS geht dieses Problem im Kern an, nämlich mit der Entwicklung eines Generators, der Wasserstoff erzeugt und anschließend in Strom umwandelt. Darüber hinaus entwickelt es leistungsfähige Batteriesysteme .
Seit 2018 entwickelt die DENS den Hydrozine-Generator. Darin wird der flüssige Wasserstoffträger Hydrozin, auch bekannt als Ameisensäure, in Wasserstoff umgewandelt, der wiederum zur Stromerzeugung genutzt wird. Ein Hightech-Innovationsverfahren, mit dem die DENS im In- und Ausland bereits für viel Aufsehen gesorgt hat. Während an der Entwicklung des Hydrozin-Generators intensiv gearbeitet wird, konzentriert sich die DENS seit kurzem auch auf ein anderes Produkt: Batteriesysteme.
Anfang 2023 lieferte das junge Unternehmen den größten mobilen Batteriecontainer der Welt an eine Baustelle in Breda, Niederlande. Mit einer Kapazität von 2,3 MWh, genug um einen Haushalt ein Jahr lang mit Strom zu versorgen, werden Elektrobagger und andere Maschinen vor Ort aufgeladen. Und das in einem relativ bescheidenen Gehäuse von 6,5 mal 2,5 mal 2,5 Metern. Der Container wird als 20-Fuß-Flatrack mit einem Hakenliftsystem geliefert, so dass kein separater Kran zum Be- und Entladen des Containers erforderlich ist. Dadurch kann der Powerhub innerhalb von 1 Minute installiert oder entnommen werden.

Verhindern von Batteriebrand
Warumder Richtungswechsel von Hydrozine-Generatoren zu Batteriepacks? Laut Max Aerts, CEO von DENS, war es ein logischer Schritt.
„Der Kern von DENS hat sich nicht verändert, der Schwerpunkt liegt immer noch auf dem Hydrozine-Generator. Aber zum Generator gehört auch ein Akkupack, und das haben wir jetzt auch als separates Produkt auf den Markt gebracht. Wir sind davon überzeugt, dass der Hydrozine einen großen Mehrwert in der Energiewende hat, aber dort, wo es einen Netzanschluss in der Nähe gibt, lohnt sich der Einsatz eines Batteriepacks.“
Das sei nicht neu, betont Aerts, nur habe dem jungen Unternehmen bis vor kurzem der Platz gefehlt, um zweigleisig zu arbeiten. Jetzt kann es das. „Wir sind schnell gewachsen: von 20 Mitarbeitern im Jahr 2021 auf jetzt über siebzig Mitarbeiter. Wir haben auch neue Räumlichkeiten, in denen wir eine komplette Produktionslinie eingerichtet haben, um sowohl Generatoren als auch Batteriesysteme in Serie zu produzieren. Bis 2021 haben wir mit Volldampf an der Entwicklung gearbeitet, jetzt können wir mit der Produktion beginnen.
Die Batteriesysteme sind identisch mit denen der Hydrozine-Aggregate. Das Einzigartige am DENS-Batteriesystem ist der hohe Sicherheitsstandard und die kompartimentierte Bauweise, bei der jede 145 kWh-Batterie einen eigenen Sicherheitssensor und ein Brandunterdrückungssystem eingebaut hat: „Wenn in einem solchen Brandkompartiment ein Problem auftritt, sorgt der Sensor dafür, dass präventiv ein Brandunterdrückungsmittel aktiviert wird“, sagt Aerts. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass eine chemische Instabilität zu einem so genannten „Thermal Runaway“ ausartet, einer Zuspitzung chemischer Reaktionen, die Batteriebrände so schwer kontrollierbar macht. „Wir schenken dem chemischen Aspekt von Batteriesystemen, der manchmal noch unterbelichtet ist, viel Aufmerksamkeit“, sagt Aerts. „In erster Linie muss es sicher sein.“ Für Maschinen bis zu etwa dreißig Tonnen sieht er eine elektrische Zukunft voraus. Danach kommt der Wasserstoff als vollwertige Alternative um die Ecke. „Das kann in einem Verbrennungsmotor sein, aber auch als Energieträger in unserem eigenen Hydrozine-Generator. In Zukunft wollen wir das auch direkt in Maschinen einsetzen.“

GrünerWasserstoff
Laut Aerts könnte Hydrozine eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen. Denn bisher wird Wasserstoff hauptsächlich mit Erdgas hergestellt. Dabei entstehen nach Angaben der Bundesregierung 13 Megatonnen CO2 pro Jahr. „Solange grüner Wasserstoff noch Mangelware ist, kann man nicht wirklich von einer sauberen Alternative sprechen. Aber so komplex die Technik hinter unseren Generatoren für Außenstehende auch klingen mag, sie lässt sich auf eine einfache Tatsache reduzieren: Wir machen Wasserstoff.
Kraftdrehscheibe für vollelektrische Maschinen
Die Entwicklung der DENS-Batteriesysteme geht derweilweiter. „Das von uns in Breda gelieferte Batteriesystem ist mit einer Ladestation für Schnellladung ausgestattet, kann über das feste Stromnetz, aber auch über Solar- oder Windenergie aufgeladen werden und entspricht dem Grid Code, so dass der Handel am Ausgleichsmarkt möglich ist. Im Ergebnis kann man im Grunde von einer Stromdrehscheibe sprechen, die man für die gesamte elektrische Maschinerie an vielen netznahen Standorten nutzen kann.“
Bei der Diskussion über alternative Energiequellen, so betont Aerts, dürfe man das übergeordnete Ziel nicht aus den Augen verlieren.
„Die Energiewende sieht manchmal wie ein technologischer Wettlauf aus, aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir hier keinen Gewinner wollen. Es ist sehr wichtig, in alle verschiedenen Bereiche zu investieren und sie weiterzuentwickeln – Elektroenergie, Hydrozine, Wasserstoff, Biogas und so weiter. Es gibt nicht eine einzige Lösung für alle Anwendungsbereiche: Die Welt verlangt nach verschiedenen Energiequellen, und sie müssen alle bald zur Verfügung stehen, jede in dem Segment, in dem sie am besten funktioniert.“
Tekst: Mischa Bijenhof
Foto’s: DENS